TrueNAS virtualisiert unter Proxmox: Festplatten für Dataset an TrueNAS weiterreichen

Hallo zusammen!

Ich habe einen alten Fujitsu Primergy RX300 S8 R2 von einem Arbeitskollegen für lau bekommen und auf diesem auf zwei Festplatten gemirrored ProxmoxVE installiert.

Nun hab ich auf dem Virtualisierer eine TrueNAS-VM aufgesetzt und dieser über ProxmoxVE 8 der in der Backplane verbauten Festplatten durchgereicht (siehe [Passthrough Physical Disk to Virtual Machine (VM) - Proxmox VE](https://Passthrough Physical Disk to Virtual Machine (VM)) ).

Wenn ich nun im TrueNAS nach den Festplatten scanne, finde ich diese auch.

Allerdings hatte ich mich im Vorwege hierzu auch im Proxmox-Forum informiert (siehehttps://forum.proxmox.com/threads/datengrab-erstellen-und-an-truenas-vm-weiterreichen-wie.168307/ ) und dort wurde mir insbesondere hier davon abgeraten:

… und zum Einsatz eines eigenen HBAs geraten, siehe:

Wie sind eure Erfahrungen hierzu?
Hat jemand von euch TrueNAS virtualisiert auf ProxmoxVE im Einsatz und schonmal das Problem gehabt, das Dataset neu einbinden zu müssen?
Klappt das, obwohl die Festplatten “nur virtualisiert” weitergereicht wurden?

Ich danke euch für eure Anregungen :slight_smile:

am besten nutzt du im alten und neuen Forum mal die Suche, dazu gibt es unzählige beitrage.

Es ist keine gute Idee TrueNAS als VM Laufen zu lassen, ich setze es auf Echter Hardware ein und bin damit sehr zufrieden

Wenn dir deine daten wichtig sind, setze kein TrueNAS als VM ein!

Gibt sogar nen blogpost von truenas zu dem thema

Das ist m.E. nicht richtig. Was aber unabdingbar ist, ist, einen HBA oder NVMe-Devices durchzureichen und nicht einzelne Festplatten.

Das Thema ist zuende diskutiert. Entweder gar nicht virtualisieren oder so - HBA oder NVMe.

Es mag offensichtlich sein: Ein SATA Controller auf der Hauptplatine ist auch ein HBA, ein „Host Bus Adapter“. Diesen in Gänze durchzureichen funktioniert. Es kann, muss aber nicht, ein eigener PCIe HBA sein: Solange alles, was an den Controller angeschlossen ist, für TrueNAS ist.

Also z.b zwei NVMe für Proxmox und der komplette SATA Controller für TrueNAS.

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Danke dir @pmh für die Erläuterung.

Das heißt - wenn ich dich richtig verstehe - müsste ich einen kompletten HBA durchreichen, um so alle Platten als Datenpool “separat” verwalten zu können?

Aber wieso kann ich nicht auch einzelne Festplatten durchreichen bzw. warum könnte ich NVMe’s durchreichen? NVMe’s sind doch auch “nur” Festplatten, oder liege ich da falsch?

Wenn ich einen kompletten HBA durchreiche, benötige ich hierfür zwei Expander (einen für die HDDs der Proxmox-VM + einen für die restlichen Platten vom Datengrab). Hatte mich deswegen hier schonmal informiert:

TrueNAS und ZFS brauchen direkte Kontrolle über die Festplatten/SSDs.

Bei SATA bedeutet das, dass man einen HBA durchreichen muss. Das kann, wie von @yorick völlig richtig bemerkt auch der onboard SATA-Controller des Mainboards sein.

Man braucht dann nur ein anderes Medium zum booten. Viele Mainboards bieten eine Anzahl an SATA-Ports am Controller (den man durchreicht) und einen einzelnen M.2 Slot für eine NVMe-SSD - die kann man dann zum Booten des Hypervisors und für die virtuellen Festplatten der VMs nehmen.

Was NVMe angeht: das sind zwar auch “nur” SSDs, aber jede einzelne ist ihr eigenes PCIe Device.

Der Punkt ist, dass man auf der PCIe-Ebene durchreichen muss.

Wirklich. Alles andere führt über kurz oder lang zu Datenverlust. Die Horror-Stories hier im Forum sind endlos.

Gruß
Patrick

Vielen lieben Danke dir @pmh für die ausführliche Erläuterung!

Ich hab schon mit meinem Arbeitskollegen (von dem ich den Server für lau bekommen habe) drüber gesproche und er meinte, dass vermutlich dass sinnvollste wäre, sich eine 8-fach Backplane (für 8 Platten) zuzulegen, welche man dann mit einem Controller ansteuern kann.

Und zusätzlich eine 4-fach Backplane (wo dann gemirrored das Proxmox + gemirrored die Platten der VMs drauf kommen), welche man dann mit einem zweiten Controllern ansteuern kann.

Der “Vorteil” Ist, dass er mir insgesamt 4 Contoller (momentan noch 3 RAID-Controller) mitgegeben hat, welche halr “nur” also HBA’s umgeflasht werden müssen (siehe bezüglich “umflashen” LSI RAID Controller and HBA Complete Listing Plus OEM Models | ServeTheHome Forums)

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Mal ne ganz einfache Frage: Was möchtest du außer Truenas eigentlich noch unter Proxmox virtualisieren? Und reicht dafür nicht der Hypervisor von Truenas selbst?

Ich schätze nämlich mittlerweile viel zu sehr das KISS-Prinzip, statt den Film Inception auf Computerhardware oder irgendwelche coolen Frickelanleitungen auf Youtube, aus denen der kommende Datenverlust nur so raustrieft, nachzustellen.

Ich würde mir gerne die folgenden Sachen einrichten:

  • PaperlessNGX
  • JellyFin
  • Nextcloud
  • OPNSense (zweite Instanz, welche als Slave zu meiner Baremetal-Installation läuft)
  • OpenShift / Kubernetes zum Spielen und in die Thematik reinkommen

Ich bin beim KISS-Prinzip schon bei dir. Man muss ja nicht alles zerbasteln. Mein “Problem” ist nur, dass mein Server nunmal da ist und ich momentan nicht ein extra Storage mit TrueNAS als Baremetal-Installation hinsetzen kann.
Daher habe ich halt überlegt, wie ich das “in einem” zusammenfassen kann :)…

Hintergedanke war nun der, dass ich wie https://forums.truenas.com/t/truenas-virtualisiert-unter-proxmox-festplatten-fur-dataset-an-truenas-weiterreichen/49554/8?u=fluffy-bunny schon geschrieben, mir zwei getrennte Backplanes anschaffe, um so die Installationen auseinander zu ziehen und das Datengrab in TrueNAS verwalte und ggf. via NFS / Samba oder whatever den VMs zu Verfügung stelle.
Ich hoffe, dass das verständlich ist :)…

@pmh @yorick :slight_smile:
Danke nochmals für eure Erläuterungen?

Nur noch eine kurze Frage :innocent:.
Mit zwei Backplanes und getrennten HBAs funktioniert doch aber meine Idee sauber und zuverlässig, oder?

Mein Arbeitskollege hat mir ein paar RAID-Controller mitgegeben, welche er nicht mehr brauchte und ich flashen die alle in den IT-Mode, um die so als HBA nutzen zu können…

Klar. Frage ist, weshalb man so viel Strom verbrauchende Teile will. So schlecht ist die Virtualisierung in TrueNAS auch nicht, dass man immer unbedingt Proxmox braucht.

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In der Tat. Für das oben geschilderte Szenario (opnsense, paperlessNGX, Jellyfin, nextcloud, k8s) ist aus meiner Sicht eine Kombination von ein paar Apps auf Truenas und wenigen VMs ausreichend. Ich betreibe meine Truenas Server hier bei ähnlichen Anforderungen schon seit 2 Jahren stabil, direkt auf der Hardware, ohne Proxmox. Die Virtualisierung in Truenas ist dafür ausreichend.

Wobei ich aus eigener Erfahrung sagen kann, paperless-ngx macht nur richtig Spass, wenn man es komplett (also alle zum Host durchreichbaren Ordner inkl. Datenbank) auf einer schnellen nvme-DDS installiert und zudem mehrere CPU-Kerne nutzen kann.

Ich habe es auf meinem PC so gemacht. AMD Ryzen 7 3700X (8C/16T) 3,5 -~4GHz) und eine entsprechende nvme. Habe bis jetzt ca. 2.700 Dokumente darin und es läuft immer noch wie am ersten Tag. Hatte mal zum Test paperless auf dem neuen Raspi5. Aber der hat sich beim Aufbau der Dokumentenübersicht regelmäßig “die Ohren gebrochen”. Das war nix.
Es sollte also wenn es gut laufen soll, durchaus etwas Rechenleistung für paperless vorhanden sein. Gerade beim Scannen kann man die Anzahl nutzbarer CPU-Kerne einstellen. Da sind einige mehr davon ganz angenehm.
Daten der Sicherungsroutine werden automatische abends auf das TN-System geschoben

Was JellyFin betrifft, ich habe es auf meinem Celeron G1610T zu laufen gehabt. Natürlich ohne Transkodierung und auch nur für 1 Fernseher. Das ging problemlos.

Das geht aber mit der “App” in TrueNAS CE völlig problemlos.